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antonie van leeuwenhoek

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Antonie van Leeuwenhoek

Antonie van Leeuwenhoek (* 24. Oktober 1632 in Delft, Niederlande; ? 26. August 1723 in Delft) war ein Amateurforscher außergewöhnlichen Ranges.

Leeuwenhoek wurde Sohn des Korbmacher Philips Thoniszoon, der 1638 früh verstarb. Der Name "van Leeuwenhoek" beruht auf der Tatsache, dass sein Vater das Haus am "Leeuwenpoort", dem "Löwentor", besaß.

Die Mutter, Tochter eines Bierbrauers, schickte ihren Sohn in ein Gymnasium in der Nähe von Leiden. Der Onkel führte ihn in die Grundlagen der Mathematik und Physik ein. 1648 schickte ihn seine Mutter nach Amsterdam, um Buchhalter zu werden. Stattdessen nahm er dort eine Stelle bei einem schottischen Tuchhändler an.

1654 kehrte er nach Delft zurück, wo er den Rest seines Lebens verbrachte. Er kaufte sich ein Haus, eröffnete einen Tuchladen und nahm die Stelle eines Kammerherrn des städtischen Gerichtshofs an. Noch im selben Jahr baute er sein erstes Mikroskop. Er übernahm in der Folge mehrere Ämter für die Stadt, die ihm genug Zeit für seine Freizeitbeschäftigung ließen. Anhand seiner Arbeit mit dem Mikroskop versuchte er zu zeigen, dass alles Leben aus kleinsten Strukturen bestand.

Bis ins Jahr 1673 nahm die Welt keine Notiz von Leeuwenhoek. Im April dieses Jahres berichtete Reinier De Graaf, ein in Delft geborenes Mitglied der Royal Society in London, dieser von der hervorragenden Qualität der Mikroskope von Leeuwenhoek. Von diesem Zeitpunkt an wurde ihm erlaubt, seine Arbeiten an die Royal Society zu senden.

Das Mikroskop aus zusammengesetzten Linsen, wie wir es heute kennen, war zwar schon vor Leeuwenhoeks Geburt in Gebrauch, vor allem die Linsen wiesen jedoch Mängel auf: Sie waren unzureichend gut geschliffen und besaßen Einschlüsse, sodass die Mikroskope vor allem im höheren Auflösungsbereich schlechte Ergebnisse lieferten; er aber baute solche, die aus jeweils nur einer winzigen Linse bestanden, die dafür von perfekter Qualität war. Die Linsen schliff er selber, ohne jemanden jemals in das Geheimnis seiner Kunst einzuweihen und erreichte damit Vergrößerungsraten bis zum 270fachen.

So entdeckte er unter anderem 1668 die roten Blutkörperchen, 1675 unzählige "kleine Lebewesen" im Regenwasser. Diese Beobachtung wurde jedoch zunächst von der Royal Society mit außergewöhnlichem Spott kommentiert. Die Überprüfung seiner Angaben bestätigten diese jedoch, sodass er 1680 zum Mitglied ernannt wurde, obwohl er nie an einem Treffen teilnehmen sollte. 1683 entdeckte er Bakterien in dem weißen Material zwischen den eigenen Zähnen und denen von Kontrollpersonen. 1677 entdeckte er die Samenzellen und widersprach der vorherrschenden Theorie von der Spontanzeugung der kleinsten Lebewesen und wies nach, dass sich Flöhe und Muscheln aus Eiern entwickeln. Er beschrieb weiter die Querstreifung der Muskulatur und beschrieb das Netzwerk, das die Zellen des Herzmuskeln bilden.

Leeuwenhoek sprach keine anderen Sprachen neben der eigenen. Seine Briefe ließ er übersetzen, u.a. auch die an die Royal Society in London. 1699 wurde er korrespondierendes Mitglied der Pariser Akademie. Leeuwenhoek wurde von zahlreichen Persönlichkeiten aus Forschung und Politik besucht. U.a. zeigte er Zar Peter I (der Große) den Fluss der roten Blutkörperchen durch die Kapillaren eines Aals. Er baute an die 500 Mikroskope, von denen er nach seinem Tod der Royal Society 26 vermachte.

Quellen

  • Seite mit einer Fülle von Dokumenten

Siehe auch: Geschichte der Medizin -- Liste bedeutender Mediziner und Ärzte

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