Kategorie

A B C D E
F G H I J
K L M N O
P Q R S T
U V W X Y
Z 0      

anton wilhelm amo

aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am
an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az

Anton Wilhelm Amo

Anton Wilhelm Amo (* ~ 1700, ? 1754) ist der erste bekannte Philosoph und anerkannte Doktor afrikanischer Herkunft in Deutschland.

Table of contents
1 Leben
2 Literatur
3 Anton-Wilhelm-Amo-Preis: Preisträgerinnen und Preisträger

Leben

Er wurde um 1700 in Axim an der Goldküste (heute: Ghana) geboren. Bezüglich der Frage, wie er nach Deutschland gekommen ist, gibt es zwei Versionen: Die erste besagt, dass er von Sklavenhändlern verschleppt wurde, die zweite, dass seine Familie ihn zu einer Tante nach Rotterdam (dem damaligen Zentrum der Afro-Europäer), geschickt habe. Sicher ist, dass er als Geschenk an Fürst Anton Ulrich um 1707 von den humanistisch geprägten Herzögen von Braunschweig-Wolfenbüttel aufgenommen und ihm dort eine gute Bildung ermöglicht wurde.

1727 schrieb er sich an der Universität Halle in Philosophie und Jura ein. 1729 promovierte er in Recht unter dem Titel De iure Maurorum in Europa (Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa), diese Schrift ist leider verloren gegangen. 1734 folgt in Wittenberg seine philosophische Dissertation über das Leib-Seele-Problem. Er arbeitete in den kommenden Jahren als Wissenschaftler an den Universitäten Halle, Wittenberg und Jena.

Nachdem Amos Mentoren gestorben waren und das Klima in Deutschland rassistischer wurde, verließ er 1747 Deutschland in Richtung Axim. Dort lebte er in bis zu seinem Tod 1754 wahrscheinlich als Goldschmied.

Amo gilt als erster bedeutender Afrodeutscher. Dabei ist seine Position in seiner Zeit nicht so ungewöhnlich wie sie scheinen mag: In ganz Europa gab es zu dieser Zeit schwarze Gelehrte, die häufig aus bürgerlichen Familien stammten und in Europa eine humanistische Bildung genossen - diese Wurzel ist aber mit dem aufkommenden Imperialismus und Rassismus abgeschnitten worden. Seit 1965 gedenkt die Universität Halle ihn mit einer Statue und seit 1994 verleiht sie den Anton-Wilhelm-Amo-Preis für besondere wissenschaftliche Arbeiten (vgl.: hier).

Literatur

  • B. Brentjes, Anton Wilhelm Amo. Der schwarze Philosoph in Halle; Leipzig (Koehler & Amelang) 1976. (Darin findet sich auch die philosophische Dissertation Amos De Arte sobrie et accurate Philosophandi (Über die Kunst, nüchtern und präzise zu philosophieren))

Anton-Wilhelm-Amo-Preis: Preisträgerinnen und Preisträger

Seit 1994 haben folgende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Anton-Wilhelm-Amo-Preis erhalten:
1994: Dipl.-Ing. Zbigniew Janasz (Polen), FB Verfahrenstechnik
1995: Dr. agr. Kay-Uwe Wagner, Landwirtschaftliche Fakultät; Dr. rer. nat. Karsten Seidelmann, FB Biologie
1996: Dr. theol. P. Daniel Jeyaraj (Indien), Theologische Fakultät; Dipl.-Phys. Reinhard Borek, FB Physik
1997: Dr. rer. nat. Frank Becke, FB Chemie, Dr.-Ing. Ralf Steiner, FB Werkstoffwissenschaften
1998: Dipl.-Phys. Dirk Lorenz, FB Physik
1999: Maik Hattenhorst, M.A., FB Geschichte, Philosophie u. Sozialwissenschaften
2000: Dipl.-Biol. Claudia Groß, Medizinische Fakultät, Andreas Petter, M.A., FB Geschichte, Philosophie u. Sozialwissenschaften
2001: Ulf Scharrer, FB Kunst-, Orient- u. Altertumswissenschaften
2002: Michael Hecht, M.A., FB Geschichte, Philosophie u. Sozialwissenschaften
2003: Dipl.-Ing. agr. Livia Böhme (Ungarn), Landwirtschaftliche Fakultät

Impressum

Datenschutzerklärung