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antofagasta

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Antofagasta

Antofagasta ist eine Stadt im Norden Chiles. Sie hat 306.700 Einwohner (Stand: 2004).

Geografie

Die Wüstenstadt Antofagasta liegt am Pazifik, unweit der Atacama. Die Entfernung nach Santiago beträgt etwa 1400 km.

Das Klima ist trocken, aber angenehm.

Geschichte

Die politische Zuordnung der heutigen Region um Antofagasta war nach der Unabhängigkeit Südamerikas von Spanien zwischen den neu entstandenen Staaten zunächst ungeklärt. Bolivien beanspruchte das Gebiet, da es seit 1825 die ca. 130 km nördlich des heutigen Antofagasta gelegene Hafenstadt Cobija zum Versand von Waren aus Potosí betrieb. Die wenige Bevölkerung der Region bestand jedoch überwiegend aus Bürgern Chiles, das daher ebenfalls Anspruch auf die Region erhob. Da es sich um eine unfruchtbare und scheinbar nutzlose Wüstenregion handelte, maßen beide Länder der Frage keine praktische Relevanz zu.

1866 entdeckte man große Vorkommen von Nitrat (Salpeter) in der Region, das damals ein sehr wichtiger und wertvoller Rohstoff zur Herstellung von Dünger und Sprengstoff war, so daß die Frage des Grenzverlaufs nun hohe wirtschaftliche und politische Bedeutung erlangte.

1866 und 1874 kam es zu Verträgen zwischen Chile und Bolivien, in denen sich die Staaten auf einen Grenzverlauf südlich des heutigen Antofagasta und damit auf die Zugehörigkeit der Region zu Bolivien einigten. Im Gegenzug gewährte Bolivien in dem Vertrag von 1874 chilenischen Unternehmen das Recht, die Nitratvorkommen der Region 25 Jahre lang abzubauen, ohne an den bolivianischen Staat Steuern zahlen zu müssen.

Antofagasta wurde 1870 als Standort für den Salpeterabbau und die Erkundung der Nitratvorkommen in der Wüste Atacama gegründet.

Die Stadt hatte 1875 eine Einwohnerzahl von 5384.

Bei einem Seebeben 1877 wurde die Küste von einem Tsunami getroffen. Cobija wurde dabei am schwersten getroffen und so stark zerstört, dass der dortige Hafen aufgegeben wurde und sich Handel und Verwaltung nach Antofagasta verlegten, das damit zum wirtschaftlichen und politischen Zentrum der Region wurde.

Zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Schäden nach dem Seebeben beschloss Bolivien 1878 die Erhebung einer Sondersteuer von 10 Centavos pro abgebautem Zentner Salpeter. Chile sah hierin einen Bruch des Vertrages von 1874 und entsandte Truppen. Der Salpeterkrieg brach aus, in dessen Verlauf Chile Antofagasta eroberte.

Ein erster Vertrag vom 4. April 1884 sicherte den Verbleib des Gebietes bei Chile, im Friedensvertrag von 1904 erkannte Bolivien den Verbleib von Antofagasta bei Chile endgültig an.

Sehenswürdigkeiten

Die Stadt ist für Schiffsreisen beliebt. In der Stadt gibt es zwei Strände, deren Wasser aber durch den Humboldtstrom eher kalt ist.

Wie überall im Land isst man Meeresfrüchte und trinkt Pisco Sour, hier im Norden mit geschlagenem Eiklar.

Wirtschaft

Der Hafen der Stadt wurde insbesondere als Verladehafen für Salpeter benutzt. Heute wird insbesondere Kupfer und Nitrat exportiert. Die Stadt ist ein Zentrum des Bergbaus. Daneben wird Stahl in der Stadt hergestellt. Die Stadt ist reich, wirkt aber eher ärmlich.

Bildung

In Antofagasta gibt es eine Universität.

Siehe auch

  • Liste der Städte in Chile

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