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antazidum

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Antazidum

Ein Antazidum - Mz.: Antazida - ist ein Arzneimittel zur Neutralisierung der Magensäure. Es handelt sich um eine schwache Basenn oder das Salz einer schwachen Säuren, so dass dessen Wirkmechanismus unter anderem durch die Pufferung der Magensäure zu erklären ist.

Indikationen für den Gebrauch für Antazida sind Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre, eine Magenschleimhautentzündung und die Vorbeugung stressbedingter Magengeschwüre (Stressulkus). Meistens werden Antazida jedoch als rezeptfreie Selbstmedikation gegen saures Aufstossen und Sodbrennen eingesetzt.

Früher wurde oft das doppeltkohlensaure Natron - Natriumhydrogencarbonat ("Bicarbonat") als Säurehemmer eingesetzt. Da jedoch Natriumhydrogencarbonat vom Darm resorbiert werden kann, besteht die Gefahr, dass das Blut alkalisch wird (metabolische Alkalose) und dass der Natriumspiegel ansteigt (Hypernatriämie). Zudem kam es zur Gasentwicklung (CO2) und über die Dehnung der Magenwand zur reflektorischen Steigerung der Säureproduktion führen.

Daher setzten sich in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts schließlich die nebenwirkungsärmeren Aluminium- und Magnesiumhydroxid-Gele durch. Diese werden nicht nur weniger resorbiert und wirken deshalb nur im Magen, sie zeichnen sich auch durch eine bessere Verträglichkeit aus. Zudem stimulieren aluminiumhaltige Antazida die Magenschleimproduktion, da sie die Prostaglandinsynthese steigern.

Vorsichtig sollten Patienten mit einer Niereninsuffizienz sein, denn chronischer Gebrauch von Antazida kann zu einer Ansammlung von Aluminium- und Magnesiumhydroxid im Körper führen, was zu neuromuskulären Lähmungen führen kann (Mg²+ wirkt als ein Kalziumantagonist).

Aluminiumhydroxid kann Verstopfungen hervorrufen, wohingegen Magnesiumhydroxid eher die Darmtätikeit anregt und laxierend wirkt. Daher sind die meisten heute angebotenen Fertigpräparate, z.B. Maaloxan, Maalox 70 oder Riopan Mischpräparate aus beiden Wirkstoffen.

In den letzten Jahren haben Antazia bei der Behandlung von Magengeschwüren an Bedeutung verloren. Dies ist auf den Durchbruch der sogenannten Protonenpumpenhemmer zurückzuführen, die die Magensäureproduktion direkt hemmen und daher länger und effektiver wirken.

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