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Anna von Österreich

Anna Maria von Österreich, Infantin von Spanien (* 22. September 1601; ? 20. Januar 1666) war 1643 - 1661 Regentin von Frankreich.

Ihr Vater war Philipp III. von Spanien, ihre Mutter Margarete von Innenösterreich. Am 25. November 1615 fand die Trauung Annas mit ihrem leiblichen Neffen Ludwig XIII in der Kathedrale St. André in Bordeaux statt. Maria von Medici, Ludwigs Mutter, hatte diese Verbindung arrangiert.

Das Paar, das unterschiedlicher nicht sein konnte, lebte in verschiedenen Welten. Ludwig bevorzugte die Jagd und wohl auch die Jäger. Anna war dem Theater, Tanz und der leichten Muse zugetan.

Drei Fehlgeburten am Anfang der Ehe machten die Hoffnung auf einen Thronfolger zunichte. Ludwig behandelte seine Frau mit Nichtachtung, man sagte ihr Affären mit hohen Adeligen, wie Henri von Montmorency und George von Buckingham nach.

Zum großen Entsetzen der überzeugten Katholikin Anna trat Frankreich 1630 durch Kardinal Richelieu an der Seite Italiens gegen ihr Heimatland Spanien in den Krieg ein.

Nach dreiundzwanzig Jahren unfruchtbarer Ehe in wachsender Verbitterung kam es am 5. Dezember 1637 zu einer schicksalhaften Begegnung der Eheleute. Der König, der eigentlich auf dem Weg in sein Jagdschloss war, musste wegen eines Unwetters seine Reise unterbrechen und im Louvre übernachten. Dort hatte sich die Königin für den Winter eingerichtet. Zur damaligen Zeit wurden die Schlösser nur dann möbliert, wenn der König anreiste, sonst standen sie meist leer. der König sah sich also gezwungen, das einzige, vorhandene Bett aufzusuchen, das der Königin. Neun Monate später brachte Anna von Österreich, im Alter von achtunddreißig Jahren, ihr erstes Kind den Dauphin Ludwig XIV zur Welt, der jedoch bei der Geburt so schwach war, dass sofort eine Nottaufe vollzogen werden musste.

So glücklich der König sich über sie Geburt des Stammhalters zeigte, so wenig nahm er Anteil an seinem Leben. Der Grund für sein mangelndes Interesse an seinem Sohn war Ludwigs neuer Favorit Henri Cinq-Mars. In dieser Zeit gebar Anna, trotz der homosexuellen Phase ihres Mannes, am 5. September 1640 ihren zweiten Sohn, Philipp.

Im September 1642 wurde Cinq-Mars wegen einer Verschwörung bei Hofe hingerichtet. Am 4. Dezember des selben Jahres starb der verhasste Kardinal Richelieu mit 57 Jahren an einer Lungenentzündung. Doch auch der Gesundheitszustand des Königs verschlechterte sich nach Richelieus Tod dramatisch. Vor seinem letzten Atemzug am 14. Mai 1643 verfügte er, dass seine Gemahlin Anna die Regentschaft für den noch minderjährigen Sohn übernehmen sollte. Kurz nach dem Dahinscheiden Ludwigs XIII. ordnete Anna den Umzug von Bordeaux in den Louvre an. Nachfolger Richelieus und zugleich erster Minister wurde der von Anna selbst ausgewählte Kardinal Jules Mazarin.

Annas erste politische Entscheidungen sorgte für Aufsehen. Anstatt mit Spanien und ihrem Bruder Philipp Frieden zu schließen, führte sie den begonnen Krieg weiter. Ein patriotischer Freudentaumel erfasste Frankreich, als ein fundamentaler Sieg über Spanien bei Rocroi errungen wurde. Doch dieses Glücksgefühl hielt nicht lange an, denn schon bald bildeten sich rebellische Bewegungen, z.B. die Fronde. Immer wieder brachen Aufstände gegen den beim Volk verhassten Kardinal Mazarin aus, weshalb Anna sich 1651 gezwungen sah Mazarins zu entlassen. Der Kardinal ging ins Exil nach Brühl bei Köln.

Durch den, mit vierzehn Jahren, volljährigen Thronfolger und König Ludwig XIV. wurde Mazarin wieder zurückberufen. Schon kurz nach seiner Wiedereinstellung schloss Mazarin, mit Einverständnis der Königin, mit Spanien Frieden. Anna von Österreich sah ihren Bruder Philipp IV von Spanien bei der Hochzeit ihres Sohnes mit ihrer Nichte der Infantin Maria von Spanien auf der Fasaneninsel wieder.

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