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an anna blume

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An Anna Blume

An Anna Blume ist ein Merz-Gedicht, dass 1919 von Kurt Schwitters (1887-1948) verfasst und sehr aktiv verbreitet wurde. Es existieren mehrere von ihm selbst gedichtete Versionen. Eine davon verbreitete er 1920 als Werbung für seinen neuen Gedichtband an den Litfaßsäulen in Hannover, wo er lebte.

Das Gedicht inspirierte im 20. Jahrhundert zahllose Dichter und Lyriker in der ganzen Welt, ihrerseits Anna-Gedichte schreiben oder in ihren Werken auf sie anzuspielen.

Von Kurt Schwitters erschienen ab 1919 drei Gedichtbände, mit Anna im Titel:

"Anna Blume. Dichtungen.", Verlag Paul Steegemann, Hannover, Band 39/40 der Reihe "Die Silbergäule", (1919)
"Elementar. Die Blume Anna. Die neue Blume Anna.", von Kurt Merz Schwitters, Gedichtsammlung aus den Jahren 1918-1922, Verlag Der Sturm, Berlin (1922)
"Memoiren Anna Blumes in Bleie. Eine leicht fassliche Methode zur Erlernung des Wahnsinns für jedermann.", Von Kurt Merz Schwitters, W. Heinrich Verlag, Freiburg (1922)

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1 Originaltext

Originaltext

(Achtung, der folgende Text unterliegt nicht der GNU Freie Dokumentationslizenz. Seine erste Veröffentlichung liegt jedoch schon mehr als 80 Jahre zurück. Die angeführte Version ist erschienen in "Der Sturm", XIII, 12 (März 1922), S. 176.)

An Anna Blume

Die Blume Anna

O du Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe
dir - du deiner dich dir, ich dir, du mir,
- Wir?
Das gehört (beiläufig) nicht hierher.
Wer bist du, umgewühltes Frauenzimmer?
Du bist - - bist du? Die Leute sagen,
du wärest. - Laß sie sagen, sie wissen
nicht, wie der Kirchturm steht. Du trägst
den Hut auf deinen Füßen und wanderst
auf die Hände, auf den Händen wanderst du.
Halloh deine roten Kleider in weiße Falten
zersägt, rot liebe ich Anna Blume, rot liebe
ich dir. - Du deiner dich dir, ich dir, du
mir - Wir?
Das gehört (beiläufig) wohl hierher.
Rote Blume, rote Anna, wie sagen die Leute?
"Du wärest?" - Preisfrage:
1. Anna Blume hat ein Vogel.
2. Anna Blume ist rot.
3. Welche Farbe hat der Vogel.
Blau ist die Farbe seines gelben Haares.
Rot ist das Girren deines grünen Vogels.
Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, du
liebes grünes Tier, ich liebe dir. - Du
deiner dich dir, ich dir, du mir - Wir?
Das gehört (beiläufig) in die kalte Glut.
Anna Blume, Anna, A-N-N-A, ich kaue
deinen Namen. Wenn ich dich kaue, über-
quellen meine 27 Sinne. Dein Name tropft
wie weiches Rindertalg. Weißt du es
Anna, weißt du es?
So wisse: Man kann dich auch von hinten
lesen, und Du, du herrlichste von allen,
du bist von hinten wie von vorne: A-N-N-A.
Du deiner dich dir, ich dir, du mir - Wir?
Das gehört (beiläufig) in die Glutenkiste.
Rindertalg träufelt streicheln über meinen
Rücken. Anna Blume, du tropfes Tier, ich
liebe deine Einfalt, ich liebe dir!

Literatur

  • Schwitters, Kurt: Anna Blume und ich - Die gesammelten Anna Blume-Texte. Hrsg. Ernst Schwitters. 204 Seiten, Arche Verlag, 1996, ISBN 3716022233
  • Anna Blume und zurück, Poetische Antworten auf 'An Anna Blume'. Anläßlich der Expo 2000 in Hannover sind Autorinnen und Autoren aus fast allen Teilnehmerländern gebeten worden, Texte einzusenden, die auf Schwitters' Gedicht reagieren. Hrsg. Gerd Weiberg, Klaus Stadtmüller u. Dietrich zur Nedden; 239 Seiten, Wallstein, 2000, ISBN 389244434X

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