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amerikanischer fundamentalismus

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Amerikanischer Fundamentalismus

Der amerikanische Fundamentalismus ist eine bedeutende Strömung innerhalb des christlichen Fundamentalismus. Er entwickelte sich in vier Perioden.

Im 19. Jahrhundert gab es eine Vielzahl verschiedenartiger überkonfessioneller protestantischer Bewegungen, u.a.:

  • Erweckungsbewegung
  • Dispensationalismus
  • Keswick-Bewegung
  • Glaubensmission
  • Interdenominational Foreign Missions Association

Durch Erweckungsreisen im angelsächsischen Raum schufen sie die Basis für ein einendes Band. Grundlagen waren konservative Theologie, Supranaturalismus, individuelle Bekehrung, persönliches Gebetsleben, sowie eine wörtliche Bibelauslegung.

Table of contents
1 1880 - 1919
2 1919 - 1925
3 1925 - 1942
4 1942 - 1957

1880 - 1919

In den Achtzigerjahren des 19. Jahrhunderts erarbeiteten Professoren der renommierten presbyterianischen Universität von Princeton, Archibald Alexander Hodge und Benjamin B. Warfield die biblischen und dogmatischen Grundlagen der evangelikalen Theologie als Reaktion auf die von Europa herüberschwappende liberale Theologie.

Cyrus I. Scofield gab 1909 die Scofield Bibel heraus, eine auf dem Dispensationalismus basierende Studienbibel mit Kettenreferenzen.

Ab 1910 erschien die Buchreihe "The Fundamentals", eine zwölfbändige Sammlung von Arbeiten, in der konservative Theologen aus vielen Denominationen und aus dem gesamten englischen Sprachraum die konservative Theologie gegen die historisch-kritische Exegese verteidigten. Unter den 64 Kontributoren waren theologische Schwergewichte wie B.B. Warfield, James Orr, R. und A. Torrey.

Aufgrund dieses Namens kam es zur Bezeichnung Fundamentalisten für die Kontributoren, die jedoch nicht dem heutigen Verständnis des Ausdrucks entspricht - heute würden diese Theologen als evangelikal bezeichnet.

Neben dieser theologischen Bewegung in führenden Universitäten, fiel in diese Zeit auch der Beginn der rasch wachsenden Bewegungen der Heiligungs- und Pfingstgemeinden, die insbesondere unter den nicht-intellektuellen Einwanderern Zulauf fanden.

1919 - 1925

Der Beginn der zweiten Periode lässt sich auf die Gründung der World's Christian Fundamentals Association datieren, in der sich die voneinander unabhängigen konservativen Bewegungen zusammenfanden.

Im Fundamentalismus gab es einerseits immer noch theologische Kapazitäten wie Gresham Machen und Cornelius Van Til - anderseits aber auch Leute wie Jay Frank Norris von den Southern Baptists oder Billy Sunday, ein ehemaliger Baseballspieler als Evangelist, die sich bestens für eine Karikatur eigneten.

In dieser Periode wurde auch die Kampagne gegen den Unterricht der Evolutionslehre an den Schulen gestartet. Weltbekannt wurde der Affenprozess 1925 gegen den Lehrer John Scopes. Ziel der Fundamentalisten war die Verteidigung biblischer Aussagen gegen die moderne Wissenschaft.

In vielen großen Denominationen kam es zu Streitigkeiten und zu Abspaltungen der konservativen Gruppen. Dabei entstanden z. B. aus den American Baptists die General Association of Regular Baptist Churches und aus der Northern Presbyterian Church die Orthodox Presbyterian Church.

1925 - 1942

Ein interdenominationelles Netzwerk entsteht unter Beteiligung von

1942 - 1957

Das evangelikale Schisma wird eingeleitet durch einen Prozess des Sich-Einlassens vieler Denominationen auf die Moderne, mit dem Ziel, diese zu evangelisieren. Diese gründen 1943 die National Association of Evangelicals (siehe World Vision).

1957 kam es zum Schisma, als der Erweckungsprediger Billy Graham sich die Kritik von den Fundamentalisten zuzog, die glaubten, dass seine Mitarbeit mit den Kirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen einem Kompromiss mit den verderblichen Kräften des Modernismus bedeute. Bob Jones beschuldigte ihn der "Aufgabe der Religion" und des "Opfers des Evangeliums auf dem Altar zeitgemäßer Opportunität". Das endgültige Schisma mit den extremen Fundamentalisten erfolgte 1957, nachdem diese die finanzielle Unterstützung für den New York City Crusade abgelehnt hatten. Graham hielt am Sich-Einlassen fest. Seitdem trifft der Begriff strenggenommen nur mehr den verbliebenen Teil der orthodoxen Fundamentalisten, wenn er auch weiter für die Protestantische Rechte der USA angewendet wird.

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