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amerikanische abstrakte kunst

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Amerikanische abstrakte Kunst

Amerikanische abstrakte Kunst

Schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die amerikanische Malerei und Bildhauerei eine einzige Revolte gegen die Tradition. "To hell with the artistic values" ("Zur Hölle mit den künstlerischen Werten"), verkündete Robert Henri.

Der zweite Weltkrieg und Hitlers Verfolgung der Juden und die Verdammung der modernen Kunst durch die Nazis führte zu einer Immigrationswelle europäischer Avantgarde-Künstler in die Vereinigten Staaten von Amerika - vor allem nach New York. Dies hatte eine massive Beeinflussung zeitgenössischer amerikanischer Künstler zur Folge.

Eine Gruppe junger New Yorker Künstler gründeten die erste wahrhaft amerikanische Bewegung, die auch großen Einfluss auf ausländische Künstler haben sollte: den abstrakten Expressionismus. Dabei handelt es sich weniger um eine Stilrichtung als ein Konzept, Kunst in spontaner Weise und ohne die Beschränkung durch herkömmliche Formen auszuführen. Zu den führenden Kräften der Bewegung zählten Jackson Pollock, Willem de Kooning und Mark Rothko. Die surrealistische Haltung zur freien Schaffung hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Anfänge des abstrakten Expressionismus in New York City.

Die Wurzeln des Abstrakten Expressionismus liegen im Werk des in Russland geborenen Malers Wassily Kandinsky, für dessen Bilder, welche nicht gegenständlich waren, dieser Begriff erstmals in den 1920er Jahren vom damaligen Direktor des New Yorker Museum of Modern Art, A. H. Barr, verwendet wurde. Maler der europäischen Avantgarde, die während des zweiten Weltkrieges nach New York kamen, darunter Max Ernst, Marcel Duchamp, Marc Chagall oder Yves Tanguy, weckten bei amerikanischen Künstlern das Interesse für abstrakte Malerei und leiteten in den 1940er und 1950er Jahren den abstrakten Expressionismus in den USA ein.

Ihr Ziel war es, eine freie und gerechte Gesellschaft zu errichten, in der das Individuum seine Entfremdung überwinden kann. Die Veränderung der Gesellschaft steht jedoch nicht mehr im Vordergrund. Es geht um das Individuum und sein Selbstbewusstsein. Es wird vor der Kunst und mit der Kunst immer wieder neu konstituiert. Von einem Glauben an den Fortschritt kann kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem Abwurf der Atombombe auf Hiroschima bei den Vertretern des Abstrakten Expressionismus Barnett Newman und Mark Rothko nicht die Rede sein. Sie sind im Grunde genommen gleichzeitig modern und postmodern. Sie sind modern in ihren Mitteln, mit denen sie ihre postmodernen Ideen verwirklichen.
Mark Rothko hatte im Jahre 1958 einen Auftrag erhalten für ein New Yorker Nobelrestaurant ein Gemälde zu malen. Kurze Zeit später zog er sich schließlich verärgert aus dem Projekt zurück. Er wollte nicht, dass seine Bilder für einen dekorativen Zweck missbraucht wurden. Er war ein Künstler von 53 Jahren, der nach 30 Jahren vergeblicher Mitwirkung in der Kunstszene endlich zu Ruhm und Anerkennung gekommen war, und schließlich dagegen rebellierte, an der Ausstattung eines Restaurants mitzuwirken.
Blickt man zurück nach Europa und erinnert sich an das Gedankengut zum Beispiel des Bauhauses und dessen Utopie von einer Welt, die gerade dadurch humaner wird, das die Künstler an ihrer Mitgestaltung mitarbeiten, wird es einem klar, dass die Moderne, wie man sie sich damals vorgestellt hat, ihre Ideale eingebüßt hat und postmodern geworden ist. Er sah sich in die kunstgeschichtliche Entwicklung involviert. Deshalb kann er auch als moderner Künstler bezeichnet werden. Doch durch seinen Rückgriff auf den zeitlosen Inhalt bricht er diese Entwicklung von schöner, weiter, schneller, indem er bei sich selbst bleibt: "When I recognize myself in a work, than I realize it´s completed". Das macht ihn zu einem postmodernen Künstler.

Viele amerikanische Maler wurden auch durch die subjektiven Abstraktionen des Armeniers Arshile Gorky, der 1920 nach Amerika ausgewandert war, und durch den deutschstämmigen amerikanischen Maler und Dozenten Hans Hofmann, der die dynamischen Interaktionen farbiger Flächen in den Mittelpunkt rückte, beeinflusst.Die nächste Künstlergeneration bevorzugte eine völlig andere Form der Abstraktion: Arbeiten aus Medienmix. Zu dieser Generation gehörten Robert Rauschenberg und Jasper Johns, die für ihre Kompositionen Fotos, Zeitungsausschnitte und Abfall-Objekte verwendeten. Pop-Künstler wie Andy Warhol, Larry Rivers und Roy Lichtenstein reproduzierten mit satirischer Genauigkeit Alltagsgegenstände und Bilder der amerikanischen Popkultur wie Coca-Cola Flaschen, Suppendosen oder Comics. Eine der wichtigsten künstlerischen Bewegungen des 20.Jahrhunderts in den 1950er und 1960er Jahren entstand, die Pop Art. Pop Art beeinflusste nicht nur die Arbeiten nachfolgender Künstler, sondern hatte auch eine weitreichende Wirkung auf Werbespots, Graphik und Modedesign.

Die Bilder der Pop Art, kurz Name für popular art (populäre Kunst) wurden von Massenkulturen genommen. Einige Künstler, wie zum Beispiel die soeben erwähnten, vervielfältigten Bierflaschen, Suppendosen, Comicstreifen, Straßenzeichen und ähnliche Gegenstände in Gemälden, Collagen und Skulpturen. Andere integrierten die Gegenstände selbst in ihre Gemälde oder Skulpturen, manchmal in erschreckender modifizierter Form. Materialien von modernen Technologien, wie Plastik, Schaum und Acrylfarbe wurden oft auffällig bemalt. Die historischen Vorfahren der Pop Art schließen die Arbeiten der Dadaisten ein, wie von dem französischen Künstler Marcel Duchamp, sowie eine Tradition, in der U.S. Malerei des 19.undund frühen 20. Jahrhunderts, von trompe-l'oeil Bildern und anderen Darstellungen vertrauter Gegenstände. Zudem hatten einen Vielzahl von Pop Art Künstler bei Zeiten ihr Lebensunterhalt von der Arbeit als kommerzieller Künstler verdient. Die Pop Art Bewegung selbst, fing aber erst als eine Reaktion gegen den abstrakten expressionistischen Stil in den Vereinigten Staaten, sowie auch in Großbritannien von 1940 und 1950 an, welchen die Pop Art Künstler als übermäßig intellektuell, subjektiv und sich von der Wirklichkeit abwendend, betrachteten.

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