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almansor

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Almansor

Abi Amir al-Mansur/ Almansor (*939, ?1002) war ein arabischer Regent im Kalifat Cordoba

Muhammad ibn Abi Amir entstammte einer aus dem Jemen eingewanderten Familie. Er studierte Recht, Grammatik und Literatur in Cordoba und begann als Sekretär in der Hofkanzlei seine Tätigkeit in der Verwaltung des Kalifat von Cordoba.

Nach dem Tod des Kalifen al-Hakam II (976) gelang der minderjährige Hischam II auf den Kalifenthron. Mit Unterstützung von Subh, der Mutter und Regentin von Hischam II., des Wesirs al-Mushafi und des Generals Ghalib wurde zunächst eine Verschwörung der Eunuchen unterdrückt, die einen anderen Umayyaden auf den Thron in Cordoba heben wollten. Nachdem Abi Amir al-Mansur die Tochter des Generals Ghalib al-Asma geheiratet hatte, gelang ihm die Ausschaltung des Wesirs al-Mushafi. Später setzte er seine Macht als Kämmerer auch gegen Ghalib durch und kontrollierte damit die Macht im Kalifat. Nachdem Abi Amir 978 eine neue Verschwörung der Eunuchen vereitelt hatte war er faktisch der Herrscher im Kalifat von Cordoba, wobei Hischam II. von der Macht verdrängt wurde.

Um die Macht zu sichern wurde von Abi Amir die Sklavengarde der Umayyaden aufgelöst und ein neues Heer aus Söldnern aus Marokko aufgebaut Dabei wurde die herkömmliche Gliederung der Truppen nach Stämmen aufgegeben. Durch diese Militärreform kam es nach dem 8. Jahrhundert zu einer erneuten Einwanderungswelle von Berbern nach Andalusien, deren Gegensatz zu den Arabern später zum Untergang des Kalifats beitragen sollte.

Mit dem neuen Heer unternahm Abi Amir während seiner Regentschaft 52 Feldzüge gegen die christlichen Reiche in Nordspanien. So wurde 981 Zamora erobert, 985 Barcelona geplündert, 988 Leon erobert und 997 das stark befestigte christliche Wallfahrtszentrum Santiago de Compostella in Galicien zerstört, wobei aber das Apostelgrab unangetastet blieb. Abi Amir erneuerte auch die Herrschaft im nördlichen Marokko, wobei er seinen Sohn Abd al-Malik in Fes 998 als Statthalter einsetzte.

Auf Grund dieser Erfolge legte sich Abi Amir den Beinamen al-Mansur an, woraus sich die europäische Bezeichnung Almansor entwickelte. 996 nahm er sogar den Titel eines Königs an. Er gründete für sich die neue Palaststadt al-Madina az-Zahira (?die glänzende Stadt?) in die auch die Verwaltung aus der umayyadischen Azzahara-Residenz ausgelagert wurde. Des weiteren begann er mit eigenen Münzprägungen und der Verwendung eigener Siegel. Abi Amir al-Mansur förderte auch Kunst und Kultur, wobei er aber die Bibliothek von al-Hakam II. von philosophischen Schriften säubern ließ, um sich das Wohlwollen der islamischen Rechtsgelehrten zu sichern. Andererseits erfolgte unter ihm die letzte Erweiterung der Mezquita (987 ? 988) sowie die erneute Vergrößerung von Cordoba.

Im August 1002 starb Abi Amir al-Mansur in Medinacelli auf der Rückkehr von seinem letzten Feldzug. Nachfolger als Kämmerer und Regent wurde sein älterer Sohn Abd al-Malik (1002 ? 1008). (Siehe auch: Amiriden)

Literatur: Lexikon der Arabischen Welt, Artemis Verlag, Stephan und Nandy Ronart, 1972

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