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alma mahler werfel

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Alma Mahler-Werfel

Alma Mahler-Werfel (* 3. August 1879 in Wien; ? 11. Dezember 1964 in New York), geboren als Alma Schindler, war die Tochter des Wiener Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler und die Geliebte nahezu aller großen Künstler Wiens ihrer Zeit. Drei davon heiratete sie im Laufe ihres Lebens: sie war die Ehefrau von Gustav Mahler (Komponist), Walter Gropius (Architekt) und Franz Werfel (Schriftsteller und Dichter).

Zu Ihren Liebhabern zählten u.a.: Gustav Klimt (Maler), Alexander Zemlinsky (Komponist), Oskar Kokoschka (Maler) und Johannes Hollnsteiner (Priester).

Der US-amerikanische Sänger Tom Lehrer widmete ihrem ereignisreichen Leben seine Ballade "Alma".

Kompositorische Tätigkeit

Abgesehen von obigem eher tendentiösen Text, der jedoch geradezu paradigmatisch ist für die Rezeption von Mahler-Werfel sowie überhaupt für patriarchale Kulturgeschichtsschreibung und Mythenbildung, muss zumindest noch auf das musikalische Schaffen Mahler-Werfels eingegangen werden.

Alma Schindler studiert ab 1987 bei Alexander Zemlinsky Komposition. Bis zur Hochzeit mit Mahler komponierte sie u.a. mehr als hundert Lieder sowie eine Klaviersonate; erhalten sind jedoch nach den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs nur mehr 14 zuvor bereits veröffentlichte Lieder. In ihrem Werk finden sich Einflüsse vor allem von Richard Wagner und Johannes Brahms; die Kompositionen zeichnen sich durch harmonische Experimentierfreudigkeit aus und erinnern an das Frühwerk Arnold Schönbergs.

Gustav Mahler knüpfte an die Verlobung mit Alma die Bedingung, das Komponieren aufzugeben - ohne auch nur ein einziges Musikstück von ihr zu kennen. So schreibt er in einem Brief vom 19.12.1901: "Wie stellst du dir so ein componierendes Ehepaar vor? Hast du eine Ahnung, wie lächerlich und später herabziehend vor uns selbst, so ein eigenthümliches Rivalitätsverhältnis werden muß? Wie ist es, wenn du gerade in "Stimmung" bist, und aber für mich das Haus, oder was ich gerade brauche, besorgen, wenn Du mir, wie Du schreibst, die Kleinigkeiten des Lebens abnehmen sollst?"

1911 stößt Gustav auf die Lieder seiner Frau; er lässt einige davon verlegen und möchte, dass sie wieder zu arbeiten beginnt. Sie kann den Bruch in ihrem Schaffen jedoch nicht überbrücken; ihre letzte Komposition erscheint 1924.

Auswahlbibliographie

Notenausgaben

Sämtliche Lieder für mittlere Stimme und Klavier. Universal Edition Nr. 18 016.

Fünf Gesänge. Musikverlag Josef Weinberger.

"Die stille Stadt", "Ich wandle unter Blumen". In: E. Rieger (Hg.): Frauen komponieren. 25. Lieder für Singstimme und Klavier. Schott Edition 7810.

Buchausgaben

Mein Leben. Frankfurt am Main 1963.

Erinnerungen an Gustav Mahler. Hg.: Donald Mitchell. Frankfurt am Main 1971.

Tagebuch-Suiten 1989-1902. Hg: Anthony Beaumont. Frankfurt am Main 1997.

Aufsätze

Roster, Danielle: Alma Mahler- Schindler. In: dies.: Die großen Komponistinnen. Frankfurt am Main: insel taschenbuch 1998, S. 267-291. Mit Bibliografie und Diskografie in Auswahl.

Schollum, Robert: Die Lieder von Alma Schindler-Mahler. Österreichische Musikzeitschrift, 8/1979, S. 544-551.

Andere Materialien

de La Grange, Louis (Hg.):Ein Glück ohne Ruh': Die Briefe Gustav Mahlers an Alma: Erste Gesamtausgabe. Berlin 1995.

Weblinks

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