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alliteration

aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am
an ao ap aq ar as at au av aw ax ay az

Alliteration

Die Alliteration (von lateinisch ad + littera = zu + Buchstabe), auch Stabreim genannt, ist eine literarische Stilfigur, bei der die betonten Stammsilben zweier oder mehrerer aufeinanderfolgender Wörter den gleichen Anfangslaut besitzen.

Während heute der Endreim den Charakter vieler Gedichte bestimmt, hatte die Alliteration bei den Dichtern der Antike (griechische und vor allem germanische Dichtung) eine stärkere Bedeutung als heute. Dies liegt wohl daran, dass vor 2000 Jahren die Endungen in den indogermanischen Sprachen stärker ausgeprägt waren, z.B. endeten im Lateinischen die meisten Hauptwörter auf -us, -a oder -um. Daher war der Endreim mit einer Folge gleicher Wort-Endungen nichts auffallendes. Unterstützt wurde die Alliteration, wenn die verwendeten Wörter mit betonten Stammsilben begannen.

Table of contents
1 Beispiele:
2 Literatur
3 Weblink

Beispiele:

  • "mit Kind und Kegel"
  • "bei Wind und Wetter"
  • "Haus und Hof"
  • "Dichter und Denker"
  • "Max Mustermann" (Auch zahlreiche reale Personennamen bilden Alliterationen.)
  • "Sammel-Sach für Verkauf-Verpackungen" (aus dem Trierer Beamtendeutsch)
  • "Milch Macht müde Männer munter" (Reklame)
  • "Katzen würden Wh*sk*s kaufen" (Reklame)

Es alliterieren allerdings nur betonte Silben, also beispielsweise nicht "Vernunft und Verstand".

In der germanischen Dichtung beginnen die betonten, bedeutungstragenden Haupt- und Zeitwörter mit gleichem Anfangsbuchstaben. Man sagt auch: "die Wörter staben." (Auch zwei Worte, die mit jeweils unterschiedlichen Vokalen beginnen, staben, ebenso bestimmte Konsonantengruppen, wie sk, sp und st.)
Etwa ab dem 9. Jahrhundert verdrängte der Endreim den Stabreim.

Beispiel aus dem alten Sittengedicht der Lieder-Edda:

alt-isländisch:

Deyr fe, deyia frondr,
deyr sialfr it sama;
ec veit einn
at aldri deýr:
domr vm daþan hvern.

deutsche Übertragung:

Besitz stirbt, Sippen sterben,
du selbst stirbst wie sie;
eins weiß ich, das ewig lebt:
des Toten Tatenruhm.

Literatur

  • Andreas Heusler: "Deutsche Versgeschichte" (3 Bände), Berlin, 1925-1929, 2. Auflage 1956

Weblink

  • http://www.impresario.ch/sounds/wagrhe1A.htm Wagner: Weia! Waga! Woge, du Welle (Beispiele in verschiedenen Sprachen)


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