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Alexander VI. (Papst)

Alexander VI. (eigentlich Rodrigo Borgia) war Papst von 1492 bis 1503. Geboren in Spanien um 1430, war er nicht nur einer der schillerndsten Päpste der Renaissance, sondern auch ein Renaissance-Fürst und ein skrupelloser Machtpolitiker.

Sein Onkel Alfonso Borgia, der als Kalixt III von 1455 bis 1458 als Papst regierte, ermöglichte ihm den Aufstieg in der kirchlichen Hierachie. Borgia war zwar kein Priester ? das wurde er erst Jahre später ? dennoch ernannte ihn sein päpstlicher Onkel zum Kardinal. Später hatte er das Amt des Vizekanzlers inne, das ihn zu einem der reichsten Männer Europas machte.

Sexuellen Kontakten war er trotz seiner Kirchenwürden nicht abgeneigt und bemühte sich nicht einmal, diese vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Es sind zahlreiche legendäre Schilderungen über Orgien an seinem Hof überliefert. Er zeugte mehrere Kinder, wovon Cesare und Lucretia wohl die bekanntesten waren.

Am 10. August 1492 wurde er zum Papst Alexander VI. gewählt, wobei es sich ohne Zweifel um Simonie (Ämterkauf) gehandelt hat. Übelgenommen wurde ihm später sein Nepotismus: Seinen Sohn Cesare ernannte er zum Kardinal, auch andere Spanier, die er ins Land holte, wurden begünstigt. Ferner wurde gemunkelt, dass er mit seiner eigenen Tochter Lucretia geschlafen habe und lästige Rivalen mit dem berüchtigten "Borgia-Gift" aus dem Weg räumte.

Die Vielzahl der Exzesse rief Kritiker auf den Plan. Ihr prominentester Vertreter wurde der Dominikanermönch Girolamo Savonarola von Florenz. Er forderte die Absetzung des Papstes Alexander VI. wie auch kirchliche Reformen. Er predigte: ?Ihr Kirchenführer, ... nachts geht ihr zu euren Konkubinen und morgens zu euren Sakramenten.? Bei einer späteren Gelegenheit meinte er: ?[Diese Kirchenführer] haben das Gesicht einer Hure, ihr Ruhm schadet der Kirche sehr. Ich sage euch, diese halten nichts vom christlichen Glauben.?

Um Savonarolas Schweigen zu erkaufen, bot ihm Alexander VI. die Kardinalswürde an. Savonarola lehnte ab. Darauf hin wurde Savonarola exkommuniziert, verhaftet, unter Folter zu einem Geständnis gezwungen, gehängt und verbrannt.

Am 18. August 1503 starb Alexander VI. an Symptomen, die denen eines Giftanschlags nicht unähnlich waren. Mit Alexander VI. begann eine der dunkelsten Zeiten des Papsttums. Obwohl er kirchenpolitisch tüchtig war und Reformen unterstützte, erlitt das Ansehen des Papsttums und mit ihm das der ganzen Kirche durch ihn immensen Schaden.

Siehe auch: Borgia


Vorgänger:
Innozenz VIII
Liste der Päpste
Alexander (Päpste)
Nachfolger:
Pius III

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