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aletheia

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Aletheia

Aletheia ist griechisch und bedeutet "Wahrheit", "Wirklichkeit" oder "Unverborgenheit". Verwendet wird das Wort in zwei verschiedenen Bedeutungen:

1. logische, Aussagen zukommende Wahrheit bedeutet nach einer auf Parmenides und Platon zurückgehenden Definition des Aristoteles "zu sagen, dass Seiendes sei und dass Nichtseiendes nicht sei" 2. dem Seienden zukommende Wahrheit im Sinne der Erkennbarkeit des Seienden

Die beiden Bedeutungen gehören für das griechische Weltverständnis zusammen. Aussagen können nur dann wahr sein, wenn das Seiende, von dem die Rede ist, erkennbar ist. Nun ist aber das mehr erkennbar, was seine Dynamis verwirklicht hat (also etwas mit möglichst hohem Grad an Energeia), als das, was nur der Möglichkeit nach ist. Deswegen gilt nach Aristoteles: "Jedes Seiende verhält sich zur Wahrheit genau so, wie es sich zum Sein verhält." Zwar kommt jedem Seienden Wahrheit, d.h. Erkennbarkeit, zu, aber in dem Maße, wie es wirklich ist. "Den höchsten Grad von Wahrheit hat also dasjenige, was für das Spätere Ursache von Wahrheit ist. Darum müssen die Ursprünge des ewig Seienden immer die höchste Wahrheit haben." Dem folgt auch ein Kerngedanke der platonischen Lehre von den Ideen: Die ewigen, vollkommenen, ganz und gar wirklichen Urbilder des endlichen, unwollkommenen Seienden sind das, was eigentlich wahr, d.h. erkennbar ist; ihnen muss sich daher zuwenden, wer wahre Aussagen machen will (Höhlengleichnis). Er wird in der Scholastik durch Albertus Magnus und Thomas von Aquin erneuert. Der scholastische Grundsatz "omne ens est verum" ist eine entscheidende Voraussetzung für die scholastische Definition von Wahrheit als einer Adaequatio intellectus et rei.

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