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alemannen

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Alemannen

Die Alemannen (von Alamannen: alle (freien, wehrfähigen) Männer) sind eine Volksgruppe in den bundesdeutschen Ländern Baden-Württemberg und Bayern (im Regierungsbezirk Schwaben), in der Schweiz, im Elsass, im österreichischen Bundesland Vorarlberg und im Bezirk Reutte des Bundeslandes Tirol. Sie sind die Träger der alemannischen Dialekte. Die Alemannen bildeten sich historisch aus dem Verband der Alamannen, der zum germanischen Stamm der Sueben gehörte. Traditionell erhalten ist auch heute noch die so genannte schwäbisch-alemannische Fastnacht. Der französische (les Allemands) und der spanische (los alemanes) Name für die Deutschen sind vom Wort "Alemannen" abgeleitet.

Table of contents
1 Geschichte
2 Die Herzöge der Alemannen
3 Sprache
4 Weblinks

Geschichte

Bereits bald nach Christi Geburt begann die Völkerwanderung der Sueben und Alamannen von Norddeutschland nach Süden.

Ab 213 stürmten die Alamannen gegen den römischen Limes in Süddeutschland. Ihre kriegerischen Feldzüge nach Gallien (233/34), und Italien (254-59, 268, 270, 275): veranlassten Rom in den Jahren 271-279 die Stadt mit einer 19 Kilometer langen Mauer zu schützen. Von der ?Aurelianischen Mauer? mit 18 Toren und 381 vorgesetzten Befestigungstürmen sind heute noch beachtliche Reste in Italiens Hauptstadt zu bewundern.

Trotz der alamannischen Niederlage, die ihnen die Römer unter Kaiser Julian bei Straßburg beibrachten (357), gelang es durch ständige Angriffe, die Besatzer zum Abzug von ihrer Limesgrenze zu bewegen (405).

Sie besiedelten den heutigen Südwesten Deutschlands, etwa zwischen Mainz und der Nordschweiz. Im 5. Jahrhundert wurden sie von den nachrückenden Franken nach Süden verdrängt, so dass heute die Mundart-Grenze an der Murg liegt (zwischen Rastatt und Baden-Baden, etwa 30 km südlich von Karlsruhe) und zieht sich von dort über Heilbronn bis zum Ries. Die Ostgrenze wird vor allem durch den Lech gebildet.

Von den alamannischen Teilstämmen sind heute lediglich die Bucinobanten (Bucinobantes) im Norden, die Breisgauer (Brisgavi) im Westen, die Rätovarier (Raetovarii) sowie die Lentienser (Lentienses) im Süden des alamannischen Herzogtums historisch überliefert, außerdem wird noch ein Stamm der Juthungen erwähnt. Im Gegensatz zu den Juthungen bilden sich Stammesbezeichnungen der anderen Teilstämme aus den Bezeichnungen ihrer Herkunftsregionen.

Nach dem Jahr 500 wurden die Alemannen weiter nach Süden verdrängt. Sie besiedelten große Teile der bis dahin von romanisierten Kelten bewohnten Schweiz. Wenige Nachkommen der früheren Einwohner sprechen heute die rätoromanischen Dialekte, die übrigen nahmen im Laufe der Zeit das Schweizerdeutschee an.

Die Herzöge der Alemannen

Bis 496/497 herrschten normalerweise etliche "Könige" oder Herzöge nebeneinander in ihren jeweiligen Gebieten. Mit der Eroberung der Alemannen durch die Franken endete deren Souveränität und es wurden unregelmäßig einzelne Herzöge für das alemannische Gebiet eingesetzt. Eine lückenlose lineare Liste zu erstellen wird aufgrund der Quellenlage jedoch nicht möglich sein:

unter fränkischer Oberhoheit:
  • Butilin 536 - 554 und
  • Leuthari 536 - 554 und
  • Haming ? - 539
  • Leutfred I 570 - 587
  • Uncilin 588 - 613 und
  • Gunzo ? - 613
  • Chrodobert 615 - 639
  • Leutfred II 640 - 673/695
  • Gotfrid 700 - 709
  • Huocin ? - 712 und
  • Willehari ? - 712
  • Lantfrid 709 - 730
  • Nebi ? - 746
  • Theodobald 737 - 744
  • Lanfred II 746 - 749
  • Gerold 791 - 799

Sprache

Die alemannischen Dialekte haben von allen oberdeutschen Dialekten am stärksten den Lautstand des Mittelhochdeutschen bewahrt, insbesondere im westlichen und südlichen Sprachgebiet.

Generell können die alemannischen Dialekte in zwei Großgruppen eingeteilt werden:

  • Süd- und Westalemannisch mit Schweizerdeutsch, Badisch, und Elsässisch sowie
  • Ostalemannisch mit Schwäbisch, Allgäuerisch und Vorarlbergisch
Während im westlichen Teil die Übergänge teilweise fließend sind, stellt im östlichen Bereich der Rhein (zwischen der Schweiz und Österreich eine deutlicher erkennbare Sprachgrenze dar.

Man unterscheidet im westlichen Alemannisch die Mundarten:

niederalemannisch zwischen Rastatt und dem Süden Freiburgss
elsässisch im Elsass
hochalemannisch südlich Freiburg bis zur Schweiz
höchstalemannisch deutsche Mundarten der Schweiz

Der signifikanteste Unterschied zwischen nieder- und hochalemannisch ist die Aussprache des Lautes -ch- nach den Buchstaben -e-, -i-, -ä-, -ö-, -ü-, und Konsonanten: Im niederalemannischen wird dieser Laut wie im Hochdeutschen ausgesprochen, im hochalemannischen wie -ch- in "Bach".

Der östliche Siedlungsbereich der Alemannen ist sprachlich geprägt durch folgende Großdialekte:

  • Schwäbisch
    • Unterschwäbisch (gwä als Perfekt-Partizip von sein)
    • Oberschwäbisch (gsi)
    • Allgäuerisch (gsi, id und ida für nicht)
  • Vorarlbergisch (gsi, id und ida für nicht))

Von den Alemannen abgeleitet ist der Name für Deutsche im Französischen (Allemands) und im Orient (Alemani).

Weblinks

Siehe auch: Johann Peter Hebel, berühmtester hochalemannischer Mundartdichter.

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