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al amidi

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Al-Amidi

Al-Amidi, mit vollem Namen Ali Ibn Abi Ali Ibn Muhammad al-Taghlabi Sayf ad-Din al-Amidi (1156 oder 1157 - 1233) war ein islamischer Gelehrter der islamischen Jurisprudenz (Fiqh) und Theologe. Er studierte zuerst bei hanbalitischen Lehrern in Amid, wurde später als Schüler von Ibn Fadlan in Baghdad Anhänger der schafiitischen Richtung. Bei einem christlichen Lehrer erhielt er Einlick in Philosophie, musste Baghdad aufgrund seiner Beschäftigung mit Philosophie verlassen und ging nach Syrien, wo er auch dem Mystiker Suhrawardi begegnete. Nachdem er abermals wegen seiner philosophischen Interessen auf Feindseligkeiten stieß, zog er 1196 nach Ägypten. Dort verfaßte er sein großes theologisches Werk, die Abkar al-afkar. Auch in Ägypten geriet Amidi in Schwierigkeiten, so dass er zurück nach Syrien zog. In dieser Zeit entstanden seine Usulwerke, die Ihkam al-Hukkam fi Usul al-Ahkam und ein kürzeres Werk, Muntaha al-sul fi ilm al-usul. Auch in Syrien wurde er jedoch angefeindet und verbrachte die letzten Monate seines Lebens als Gefangener in seinem eigenen Haus.

Amidi ist ein Verfechter des Idschtihads, der eigenständigen Interpretation des islamischen Rechts. In seinem Usul-Werk verneint er, wie auch Al-Ghazali, die Zulässigkeit von taqlid (Nachahmung) für den Rechtsgelehrten (mudschtahid). Amidi geht auf die Kontroverse über die Existenz von Mujtahids ein. Er hält es für möglich dass es irgendwann keine Mujtahids mehr gäbe - mehr jedoch auch nicht. Seine Argumente wenden sich gegen eine vor allem von Hanbaliten vertretene Position, die die immerwährende Existenz von Mujtahids postulierte. Diese Kontroverse wird im Artikel Fiqh in einen historischen Zusammenhang gestellt.

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