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adlershof

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Adlershof

Adlershof ist ein Ortsteil des Berliner Bezirks Treptow-Köpenick im Südosten der Stadt. Die Bahnlinie teilt den Ort von Nord-West nach Süd-Ost, auf der südwestlichen Seite befinden sich traditionell Betriebsgelände, auf der nordöstlichen Seite die alten Wohnviertel. In Ost-Südwest Richtung werden die Teile verbunden durch den Strassenzug Dörpfeldstrasse / Rudower Chaussee, am Schnittpunkt liegt der heutige S-Bahnhof, der in den nächsten Jahren zum überregionalen Verkehrsknoten für den WISTA Standort ausgebaut werden soll.

In Adlershof war einst der Sitz des DDR-Fernsehens und der Akademie der Wissenschaften der DDR. Nach Abwicklung dieser Einrichtungen infolge der Wiedervereinigung flossen in diesen traditionell technologischen Teil Berlins Investitionen zur Nachnutzung. Es entstand eine Medienstandort mit vielen kleinen Firmen und Studiokomplexen auf dem ehemaligen Gelände des DDR-Fernsehens. Das Gelände der Akademie der Wissenschaften wurde der WISTA zugeschlagen, die auch mit öffentlichen Geldern gefördert wird. Das Entwicklungsgebiet breitet sich schrittweise nach Norden auf den ehemaligen Flugplatz Johannisthal aus.

Adlershof steht im Sprachgebrauch oft synonym für den ?Wissenschafts- und Wirtschafts- und Medienstandort Adlershof?, kurz WISTA genannt. Zu den wissenschaftlichen Einrichtungen gehören zwölf außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, mit 1.500 Mitarbeitern, darunter über 600 Wissenschaftler. Darüber hinaus sitzen hier sechs naturwissenschaftliche Institute der Humboldt-Universität, mit ca. 7.000 Studenten und 130 Professoren.

Auf einer Fläche von 420 Hektar haben 645 Unternehmen knapp 10.000 Beschäftigte. Darunter sind 115 Unternehmen aus dem Mediensektor mit etwa 950 Mitarbeitern und 165 Gewerbe-Unternehmen mit etwa 4.200 Mitarbeiter.

Geschichte

Im Zuge der ?Peuplierung? Preußens, mit der Friedrich II. neue Bewohner nach Preußen holte, wurden 1753 Johannisthal, 1754 Adlershof und Altglienicke gegründet. Der Name der Büdnerkolonie am ursprünglich "Sueszen (Grundt)" geheissenen Flecken leitet sich vom Zinsgut "Adlershoff" ab. - Dessen Gründungsdatum am 14.April 1754 gilt heute als Gründungsjahr der Gemeinde Adlershof.

Lange Zeit blieben die drei Dörfer Erholungsgebiete vor den Toren Berlins. Der Bau der Berlin-Görlitzer-Eisenbahn 1866/67 führte zu einem Aufschwung, in dem insbesondere Adlershof zum Industriestandort heranwuchs. 1879 wurde das Landgut aufgelöst, und Adlershof zur Gemeinde. Die Einwohnerzahl wuchs rasch, von 344 im Jahre 1880 auf 8.006 im Jahre 1900. Der Teltowkanal wurde 1906 errichtet, und markiert heute das Südende der Gemeinde.

Mit der zunehmenden Industriealisierung verlor der Ort natürlich seinen Charakter als Erholungsort. 1909 eröffnete dann der erste deutsche Motorflugplatz in Johannisthal-Adlershof, der schnell international bekannt wurde. Um den Flugplatz Johannisthal bildete sich ein Zentrum mit Unterkünften, Produktionshallen, Fliegerschulen, und vielen namhaften Konstrukteuren und bekannten Fliegern. 1912 wurde die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL), der Vorgänger des heutigen DLR, in Adlershof gegründet.

Nach 1945 wird in Adlershof die Akademie der Wissenschaften_der_DDR angesiedelt, dass insbesondere viele Institute der angewandten Forschung beherbergte. Am 21. Dezember 1952 ging dann in den neuen Studios in Berlin-Adlershof erstmals der DFF auf Sendung. Ebenfalls in die Zeit der DDR fällt das Wachregiment "Feliks Dzierzynski", das hier mit zeitweise 12.000 Mann stationiert ist, und den ehemaligen Flugplatz als Schiessplatz nutzte. Auch das Akademiegelände und Fernsehgelände waren in dieser Zeit eingezäunt, sodass diese Gelände faktisch losgelöst von den Wohngebieten auf der nordöstlichen Seite des Bahndamms existierten.

Mit dem Untergang der DDR wurden die Betriebe fast vollständig abgewickelt, und die Betriebsgelände waren plötzlich weithin ungenutzt. So entstand der Plan, die bestehenden Einrichtungen und verbliebenen Institute zu nehmen, und in eine neue "integrierte Landschaft aus Wissenschaft und Wirtschaft" einzubinden. Ein markantes Symbol dieser neuen Landschaft ist heute das BESSY-II Elektronensynchrotron, errichtet 1993-1997.

Die Entwicklungspläne sehen vor, die neue "Stadt für Wissenschaft, Wirtchaft und Medien" weiter auszubauen. Ende 2004 wird der direkte Autobahnanschluss fertiggestellt, bis 2015 eine lockere Wohnbebauung angefügt, und die damit nochmals stark wachsende Gemeinde auch mit einem neuen überregionalen Bahnhofskomplex versehen werden. Mit Stand Ende 2002 lebten in Adlershof 14.432 Einwohner, etwa 8000 neue Einwohner werden erwartet.

Lage und Bebauung

Der Ortbereich Adlershof ist relativ scharf abgegrenzt von umliegenden Ortsteilen, es gibt nur sieben Zufahrten. Der Ortsteil wird geteilt durch einen breiten hochliegenden Bahndamm, der mehrere Eisenbahnen und die S-Bahn führt. Es existieren nur zwei Brücken unter diesem Bahndamm, sodass der Ort scharf geteilt wird, noch verschärft durch die sechsspurige Fernstrasse Adlergestell. Die beiden Ortsbereich müssen jeweils getrennt betrachtet werden, und haben sich in der Bebauung völlig unabhängig voneinander entwickelt.

Der südwestliche Bereich wird durch die WISTA Entwicklungsgesellschaft verwaltet. Zu DDR-Zeiten befanden sich dort nur grosse eingezäunte Betriebsgelände, auf denen sich eigenständige Strassenetze befanden. Dazwischen fanden sich nur die Rudower Chaussee und die Agastrasse als öffentlich befahrbare Wege, diese sind auch jetzt die grossen Strassen in diesem Gebiet. Das Ernst-Ruska-Ufer (so heisst die Uferstrasse) ist ein Neubau, dort befanden sich ursprünglich Bahngleise am Ufer. Die Bahngleise waren über den heute noch existierenden Kohlebahnhof am Glienicker Weg verbunden mit der Bahnstrecke, die nach Norden in einen Rangierbahnhof mündet.

Das ehemalige Akademiegelände ist heute schon weitgehend ausgebaut, am Südende findet sich das BESSY Elektronensynchroton, weitere alte Gebäude sind erneuert, oder abgerissen und neugebaut. Der Bereich nördlich der Rudower Chaussee befindet sich in der Enwicklung, in einem breiten Streifen sind dort schon Neubauten der Universität zu finden. Der ehemalige Flugplatz soll zum grossen Teil Erholungsgebiet werden, mit schon teilweise errichtetem Landschaftspark, und ein kleiner Golfplatz ist schon dort. Im diesem Bereich sollen neue Wohngebiete entstehen, angebunden an die Wohngebiete in Johanisthal.

Die Wohngebiete im nördöstlichen Bereich werden durch die Dörpfeldstrasse geteilt, in deren Mitte der Marktplatz ist. Dieser Marktplatz ist vergleichsweise klein, und durch ungesteuerte Entwicklung hat dieser den ursprünglichen Piazza Charakter verloren, und ist heute kein natürlicher Treffpunkt mehr. Da Adlershof auf Feuchtwiesen errichtet wurden, herrschte sehr lange Zeit eine Traufhöhe von 12metern (in vielen anderen alten Stadtteilen Berlins 22meter), sodass die Bebauung geprägt ist von zwei bis vierstöckigen Gebäuden. Erst in jüngerer Zeit wurden Gebäude um ein bis zwei Stockwerke erhöht. Die einzigen beiden alten hohen Gebäude sind die beiden Kirchen südöstlich des Marktplatzes.

Der Friedhof findet sich südlich der Cöllnischen Heide, einem Waldstück zwischen Adlershof und Oberspree. Dies ist as eigentliche Naherholungsgebiet des Ortes, der neue Landschaftspark auf der Westseite wird weniger genutzt. Genutzt werden dort mindestens die Skaterbahnen, und andere funktionelle Parkeinrichtungen, die Cöllnische Heide ist eben kein Park sondern Wald.

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