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ada programmiersprache

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Ada (Programmiersprache)

Ada ist eine strukturierte Programmiersprache mit statischer Typenbindung. Sie wurde von Jean Ichbiah von der Firma Honeywell Bull in den 1970ern entworfen. Ada liegt mit seiner Struktur dicht an Pascal, und ist genauso wie Modula-2 als Mitglied der Pascal-Familie zu betrachten. Ebenso wie Modula ist Ada aber auch strikter in der Programmierung als Pascal. Es ist ein direkter Konkurrent zu C und C++.

Ada wurde stark vom US-Verteidigungsministerium (Department of Defense) gefördert und unterstützt. Die Sprache war die erste standardisierte Hochsprache. Die zwei gängigen Versionen sind Ada 83 (das erste standardisierte Ada, welches zunächst einfach nur Ada hieß aber später zur Abgrenzung vom Nachfolger Ada 83 genannt wurde) und Ada 95, welches um zahlreiche neue Features erweitert wurde. Eine neue Version wird unter dem Namen Ada 0Y seit Jahren entwickelt (der Name entstand aus dem Projektnamen für Ada 95, der Ada 9X lautete). Alle Ada-Compiler müssen sich einem entsprechenden Test unterziehen. Aufgrund der hohen Anforderung an die Sprache hat sie sich vor allem in sicherheitsrelevanten Bereichen durchgesetzt, z.B. in der Flugsicherung oder der Steuerung von Kernkraftwerken.

Den Namen erhielt die Sprache von der ersten Programmiererin, Lady Ada Lovelace (1815-1852), Tochter von Lord Byron und Mitarbeiterin von Charles Babbage. Die richtige Schreibweise ist daher "Ada" und nicht, wie gelegentlich verwendet, "ADA".

Table of contents
1 Fähigkeiten der Sprache
2 Geschichte
3 Siehe auch
4 Literatur
5 Weblinks

Fähigkeiten der Sprache

Ada zielte ursprünglich auf eingebettete (embedded) und Echtzeit-Systeme (real-time) und wird auch heute noch meist für diese Zwecke verwendet. Die Ada 95 Version - von Tucker Taft von Intermetrics zwischen 1992 und 1995 entworfen - verbesserte die Möglichkeiten zum Entwurf numerischer, systemnaher und bankwirtschaftlicher Programme.

Besondere Features von Ada sind etwa das strenge Typsystem (strong typing), zahlreiche Prüfungen zur Programmlaufzeit, parallele Verarbeitung, Ausnahmebehandlung und generische Systeme. Mit Ada 95 wurde auch die objektorientierte Programmierung und dynamische Polymorphie unterstützt (wenn auch in einer für die meisten Programmierer ungewohnten Syntax).

Implementationen von Ada benutzen üblicherweise keine automatische garbage collection zur Speicherverwaltung. Ada unterstützt Laufzeittests, um Speicherüberläufe, Zugriff auf nicht alloziierten Speicher, off-by-one-Fehler und andere, ähnlich geartete Fehler frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Für eine höhere Effizienz können diese Tests abgeschaltet werden. Auch zur Programmverifikation stehen verschiedene Spracheigenschaften zur Verfügung. Aufgrund dieser Punkte wird die Sprache häufig in sicherheitskritischen Systemen wie der Flugsicherung, in Waffensystemen und in der Raumfahrt verwendet.

Doch solche Spracheigenschaften alleine können offensichtlich Fehler nicht verhindern: eine Ariane 5 der ESA ging durch einen arithmetischen Überlauf verloren, weil der entsprechende Test ausgeschaltet worden war.

Die Sprachdefinition ist insofern ungewöhnlich unter den ISO Standards, als dass sie kostenlos für jeden zugänglich ist. Deswegen wird es auch häufig von Programmierern als Standardnachschlagewerk zu Rate gezogen.

Geschichte

In den 1970ern zeigte sich das amerikanische Verteidigungsministerium besorgt über die wachsende Anzahl von Programmiersprachen, die in ihren Projekten verwendet wurden. Wartung, Ausbildung, Modularität und Wiederverwendung waren dadurch schwer beeinträchtigt. Viele der Programmiersprachen waren zudem proprietär, man war also vom Anbieter abhängig, oder schlicht veraltet. 1975 sollte eine Arbeitsgruppe diesen Dschungel lichten und eine Sprache finden oder erfinden, welche die Bedingungen des Ministeriums erfüllt. Das Resultat war Ada. Die Anzahl der verwendeten Programmiersprachen fiel mit der Einführung Adas 1983 von über 450 auf 37 1996.

Eine Reihe von Anforderungskatalogen wurden erstellt, und viele existierende Sprachen wurden überprüft, doch 1977 kam man zum Entschluss, dass keine der vorhandenen Sprachen geeignet war.

Nach einem Ausschreiben kamen vier Kandidaten in die nähere Auswahl (Red, Green, Blue und Yellow genannt), und im Mai 1979 entschied man sich für Green von Jean Ichbiah, welches dann auf den Namen Ada getauft wurde. Die ursprüngliche Beschreibung wurde am 10. Dezember 1980 gebilligt, dem Geburtstag von Lady Ada Lovelace.

Das US Verteidigungsministerium schrieb vor, dass jedes Softwareprojekt mit einem Anteil von mehr als 30% neuem Code in Ada geschrieben werden musste (diese Vorschrift wurde 1997 aufgehoben, zudem wurden häufig Ausnahmen genehmigt). In vielen anderen Staaten der NATO wurden ähnliche Vorschriften erlassen.

1983 wurde die Sprache zu einem ANSI Standard (ANSI/MIL-STD 1815), die ISO übernahm den Standard 1987 als ISO-8652:1987. Diese Version wird heute als Ada 83 bezeichnet, nach dem Jahr der ANSI-Standardisierung.

Ada 95, der gemeinsame ISO/ANSI standard ISO-8652:1995 ist die jüngste, standardisierte Ada-Version. Sie wurde im Februar 1995 angenommen. Um die Verbreitung des Standards und der Sprache im allgemeinem zu unterstützen, finanzierte die US Air Force die Entwicklung des kostenfreien GNAT Compilers.

Siehe auch

  • Ada Information Clearinghouse
  • Special Interest Group on Ada
  • Aunit
  • GtkAda
  • GNAT Programmierungssystem (GPS)
  • XML/Ada und XML4Ada95
  • PolyORB

Literatur

  • Manfred Nagl: Softwaretechnik mit ADA 95, Vieweg, ISBN 3-528-15583-3
  • Harry Feldmann: Programmieren mit Ada, Vieweg, ISBN 3528052058
  • Annette Weinert: Programmieren mit Ada und C, Vieweg, ISBN 3528052406
  • Diana Schmidt: Erfolgreich programmieren mit Ada, Springer Verlag, ISBN 3-540-57689-4
  • Klaus P. Kratzer: ADA, Hanser Fachbuch, ISBN 3-446-16545-2

Weblinks

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