ABM-Vertrag
Der ABM-Vertrag aus dem Jahr 1972 war ein Vertrag zwischen den USA und der UdSSR zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen (Anti Ballistic Missiles, ABM). Er war Ergebnis der SALT-Verhandlungen. Am 13. Juni 2002 traten die USA einseitig vom Vertrag zurück, nachdem sie, wie vertraglich festgelegt, 6 Monate zuvor eine Absichtserklärung abgegeben hatten, in der sie den Rücktritt dem Vertragspartner ankündigten.
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In den frühen 60er-Jahren gelang ein erster waffentechnischer Durchbruch mit der Etablierung des Nike-Zeus-Systems, das mithin die Basis für ein späteres ABM-System bilden sollte. Außerdem wurde mit der Entwicklung der Sprint-Kurzstreckenrakete, die zum Schutz der Raketenabwehrbasen selbst dienen sollte, ein zweites Standbein geschaffen. Beide Entwicklungen sollten die Grundlage für das erste landesweite ABM-Projekt Sentinel bilden.
Mit Sentinel wurde die Raketenabwehrtechnologie erstmals auch in der breiten Wissenschaft und der Bevölkerung diskutiert. Zum einen wurden die technologischen Hindernisse diskutiert, die trotz hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung nach wie vor hoch waren. Zum anderen kamen die sicherheitspolitischen Auswirkungen eines solchen Systems ins Gespräch. Angenommen wurde, dass die Sowjetunion einem funktionierenden ABM-System nur mit einem Angriff zuvorkommen konnte.
Etwa zur gleichen Zeit gelang es der Sowjetunion nach einer beispiellosen Nuklearrüstung ein strategisches Gleichgewicht gegenüber den USA zu erreichen. Damit wurde der Nuklearkrieg zu einer Bedrohung für die gesamte Welt. Die Angst vor der eigenen Vernichtung schloss einen direkten Angriff mit Nuklearraketen aus. Dieses Faktum steht gleichsam hinter der Doktrin der Mutual assured destruction (MAD).
http://www.peterhall.de/abm/abm-usa/sdi/sdi8.html deutscher VertragstextVertragsinhalt
Übersicht
Weitere Einzelheiten
Durch die Begrenzung auf zwei ABM-Stellungen, die zudem 1300 Kilometer voneinander entfernt sein müssen, wird einer landesweiten Raketenabwehr eine Absage erteilt. So blieb die Doktrin der wechselseitig gesicherten Zerstörung unangetastet.Geschichte
Raketenabwehrsysteme
Ende der 50er, Anfang der 60er-Jahre entwickelten die USA etliche Raketensysteme, die, so die Hoffnung, anfliegende Interkontinentalraketen abschießen könnten. Das US-Militär verband mit diesen technologischen Entwicklungen die Prognose, bald das ganze Land durch einen Raketenschutzschirm wirksam vor den gröbsten Folgen eines Nuklearkrieges schützen zu können. Als Teil dieser Verteidigungsstrategie wurde zusammen mit Kanada das North American Air Defense Command eingerichtet (heute unter dem Kürzel NORAD bekannt).Mächtegleichgewicht und MAD
Während diese Debatten geführt wurden, hatte nicht nur Moskau seinerseits mit der Entwicklung einer Raketenabwehr begonnen (Galosh), sondern es wurde mit MIRV eine Technologie eingeführt, die es ermöglichte auf einer Interkontinentalrakete mehrere Sprengköpfe zu transportieren. Da für jeden Sprengkopf theoretisch eine Abwehrrakete notwendig seien würde, war mit den Mehrfachsprengköpfen ein landesweites ABM-System nicht nur technologisch, sondern auch finanziell in Frage gestellt.Die SALT-Verhandlungen
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Weblinks
Literatur