ABe 4/4

Als ABe 4/4 bezeichnet man eine Triebwagenbaureihe der Schweizer Meterspurbahnen. Die oft recht unterschiedlichen Fahrzeuge mit der Achsformel Bo'Bo' sind oder waren bei den Appenzeller Bahnen (AB) sowie bei der Rhätischen Bahn (RhB) auf der Arosabahn, der Berninabahn und dem RhB-Stammnetz heimisch.

Einer der älteren Triebwagen dieser Baureihe ist der ABe 4/4 3. Er wurde 1912 bei SWS und Alioth gebaut. Urprünglich bei der Ferrovia Lugano-Ponte Tresa (FLP) eingesetzt, fährt der 29,0 t schwere und 55 km/h schnelle Triebwagen heute im Misox.

Bei der Misoxer Bahn fahren ebenfalls die beiden 1933 gebauten ABe 4/4 41 und 42. Vor ihrer Übernahme 2001 bzw. 1987 gehörten sie den Appenzeller Bahnen. Diese Exemplare wiegen 57,9 t und sind 65 km/h schnell. Sie haben 12 Sitzplätze Erster Klasse und 40 Sitzplätze Zweiter Klasse. Der ABe 4/4 42 ist immer noch im Besitz der AB.

Für die Berninabahn wurden 1964 sechs Gleichstromtriebwagen mit den Nummern ABe 4/4 41 bis 46 angeschafft. Nach den ABe 4/4 I waren sie die zweiten Triebwagen, die auf der Berninabahn eingesetzt wurden. 1972 folgten zusätzlich drei weitere Fahrzeuge (ABe 4/4 47 bis 49). Bis heute bilden sie auf der Berninastrecke die meisten Reisezüge. Manchmal werden sie von den neueren Triebwagen der Reihe ABe 4/4 III verstärkt. In Doppeltraktion können die ABe 4/4 120 t über Steigungen von bis zu 70 Promille (Maximalsteigung der Berninabahn) befördern.

1973 beschaffte die RhB für die Arosabahn die beiden ABe 4/4 487 und 488. Nachdem das 2.400-V-Netz 1997 auf Wechselstrom umgestellt wurde, kamen die beiden Fahrzeuge zu den Jurabahnen. Dort wurden sie mit Funkfernsteuerung ausgestattet und in ABef 4/4 641 und 642 umgezeichnet.

Die vier auf dem Stammnetz eingesetzten ABe 4/4 wurden 1939 und 40 unter der Bezeichnung BCe 501 bis 504 gebaut und später umgezeichnet. Die für Wechselstrom ausgelegten Fahrzeuge ähneln den später gebauten Gleichstromtriebwagen nur äußerlich. Sie wogen 40 t und waren 70 km/h schnell. Heute existiert nur noch der ABe 4/4 501.